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Scham- und Schuldgefühle sind zwar angeborene menschliche Emotionen, können aber in bestimmten Kontexten eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Traumata spielen. Diese Emotionen können, insbesondere wenn sie anhaltend oder intensiv erlebt werden, Wunden verursachen, die ebenso tief und dauerhaft sind wie die, die aus offenkundigen traumatischen Ereignissen herrühren. Es ist mehr als nur ein vorübergehendes Gefühl der Verlegenheit oder des Bedauerns; es ist eine tief sitzende Überzeugung von sich selbst, die nur sehr schwer zu erschüttern ist.

Die Ursachen von traumatischen Scham- und Schuldgefühlen sind komplex und vielschichtig. Das Verständnis und die Auseinandersetzung mit diesen Gefühlen sind von entscheidender Bedeutung, da sie, wenn sie unbehandelt bleiben, zu einer Reihe von psychologischen Problemen führen können, darunter Depressionen, Angstzustände, posttraumatische Belastungsstörungen (kurz: PTBS) und sogar Suizidgedanken. Therapeutische Ansätze zielen darauf ab, dem Einzelnen zu helfen, diese Gefühle zu verarbeiten, Resilienz zu entwickeln und Wege zur Heilung und zum Selbstmitgefühl zu finden.

Scham und Schuldgefühle sind starke Emotionen, die häufig nach traumatischen Ereignissen auftreten. Sie können sowohl zu einem Trauma beitragen als auch daraus resultieren und spielen eine komplexe Rolle in der posttraumatischen Erfahrung einer Person. Um die Bedeutung und die Nuancen dieser Emotionen im Zusammenhang mit einem Trauma vollständig zu erfassen, ist es wichtig, sie zu unterscheiden und zu verstehen, wie sie den eigenen Genesungsweg beeinflussen.

Scham im Trauma: Scham ist ein inneres Gefühl der Wertlosigkeit, ein tiefes Gefühl, dass man von Natur aus fehlerhaft oder defekt ist. Im Zusammenhang mit einem Trauma ist es oft das Gefühl, das flüstert: „Mit mir stimmt etwas nicht.“ Überlebende eines sexuellen Übergriffs können beispielsweise mit Schamgefühlen zu kämpfen haben, indem sie das Ereignis als ein Spiegelbild ihres Wertes oder ihrer Würde verinnerlichen. Scham ist heimtückisch; sie zielt auf den Kern der eigenen Identität und führt zu Überzeugungen wie „Ich bin schlecht“ oder „Ich habe das, was mir passiert ist, verdient.“

Schuld bei Trauma: Schuldgefühle hingegen beziehen sich auf die eigenen Handlungen oder vermeintlichen Handlungen. Es ist das Gefühl, das besagt: „Ich habe etwas falsch gemacht“. In traumatischen Kontexten haben Menschen oft mit einem verzerrten Verantwortungsgefühl zu kämpfen. Überlebende eines Autounfalls können sich zum Beispiel schuldig fühlen, weil sie keine andere Route genommen haben oder weil sie überlebt haben, während andere dies nicht getan haben. Sie grübeln über das „Was wäre wenn“ und „Wenn nur“ nach und glauben, dass sie anders hätten handeln können oder sollen.

Der Hauptunterschied zwischen Scham und Schuld bei Traumata liegt in ihrem Fokus. Während sich Schuld auf die eigenen Handlungen (oder vermeintlichen Handlungen) bezieht, ist Scham mit dem eigenen Selbstverständnis verbunden. Mit anderen Worten: Schuld sagt: „Ich habe einen Fehler gemacht“, während Scham behauptet: „Ich bin ein Fehler“. Beide Gefühle können den Heilungsprozess nach einem Trauma erheblich behindern. 

Sowohl traumatische Scham als auch toxische Scham sind intensive und schmerzhafte emotionale Erfahrungen, aber sie entstehen durch unterschiedliche Umstände und haben unterschiedliche Merkmale. 

Traumatische Scham

  • Ursprung: Traumatische Scham entsteht oft, nachdem eine Person ein traumatisches Ereignis erlebt hat. Dabei kann es sich um einen schweren Unfall, eine Gewalttat, Missbrauch oder Verrat handeln oder um das Miterleben eines tragischen Ereignisses. Auch wenn nicht jeder, der ein Trauma erlebt, zwangsläufig Scham empfindet, ist dies für viele eine häufige Folgeerscheinung.
  • Merkmale: Die aus einem Trauma resultierende Scham kann aus der Wahrnehmung einer Person resultieren, dass sie sich während des traumatischen Ereignisses anders hätte verhalten sollen, oder sie kann sich selbst fälschlicherweise die Schuld für das Geschehene geben. Ein Überlebender eines Übergriffs könnte zum Beispiel das Gefühl haben, dass er sich aggressiver hätte verteidigen müssen oder dass er den Übergriff irgendwie selbst verschuldet hat.
  • Auswirkungen: Traumatische Scham kann sich tief in der Psyche einer Person verankern, ihr Selbstwertgefühl beeinträchtigen und sie zu der Überzeugung bringen, dass sie aufgrund des traumatischen Ereignisses grundsätzlich fehlerhaft ist. Diese Art von Scham kann zusammen mit anderen Traumareaktionen wie Flashbacks, Hyper-Vigilanz und Vermeidung auftreten.

Toxische Scham

  • Ursprung: Toxische Scham entsteht in der Regel durch längere Zeiträume negativer Erfahrungen in den ersten Lebensjahren, wie z. B. ständige Kritik, Vernachlässigung, Missbrauch (ob emotional, körperlich oder sexuell) oder das Gefühl, nicht geliebt oder unerwünscht zu sein. Sie kann auch ein Produkt kultureller, gesellschaftlicher oder familiärer Dynamiken sein, bei denen bestimmte Gefühle, Verhaltensweisen oder Eigenschaften als beschämend gelten.
  • Merkmale: Toxische Scham geht über das Gefühl hinaus, schlecht zu sein wegen etwas, das man getan oder nicht getan hat. Es handelt sich vielmehr um das allgegenwärtige Gefühl, dass man im Grunde genommen schlecht ist. Diese Art von Scham ist nicht an ein bestimmtes Ereignis geknüpft, sondern ist ein allgemeineres Gefühl von Unwürdigkeit oder Unzulänglichkeit.
  • Auswirkungen: Toxische Scham kann jeden Aspekt des Lebens einer Person durchdringen. Sie kann zu selbstzerstörerischen Verhaltensweisen, chronischen Gefühlen der Wertlosigkeit oder einem anhaltenden Gefühl, „gebrochen“ oder „beschädigt“ zu sein, führen. Menschen mit toxischer Scham versuchen unter Umständen alles, um ihre vermeintlichen Schwächen oder Unvollkommenheiten zu verbergen, was zu Rückzug, Aggression oder Perfektionismus führt.

Sowohl traumatische als auch toxische Scham können das Selbstwertgefühl und das allgemeine Wohlbefinden einer Person erheblich beeinträchtigen, unterscheiden sich aber in erster Linie durch ihren Ursprung. Traumatische Scham ist in der Regel an ein bestimmtes traumatisches Ereignis geknüpft, während toxische Scham oft das Ergebnis lang anhaltender negativer Erfahrungen ist, vor allem in den ersten Lebensjahren.

Traumatische Scham und Schuldgefühle entstehen durch eine Reihe von Erfahrungen und Zusammenhängen. Sie sind tief verwurzelte emotionale Reaktionen, die sowohl durch offenkundig traumatische Ereignisse als auch durch subtilere, chronische Einflüsse ausgelöst werden können. Im Folgenden finden Sie eine Aufschlüsselung der möglichen Ursachen:

  1. Misshandlung und Vernachlässigung in der Kindheit: Frühe Lebenserfahrungen, vor allem in den ersten Lebensjahren, spielen eine entscheidende Rolle bei der Herausbildung unseres Selbstkonzepts. Körperlicher, emotionaler oder sexueller Missbrauch sowie Vernachlässigung können dazu führen, dass Kinder sich von Natur aus fehlerhaft oder verantwortlich für das erlittene Leid fühlen.
  2. Direkte traumatische Ereignisse: Erlebnisse wie körperlicher Missbrauch, sexuelle Übergriffe, Kampfhandlungen oder das Miterleben von Gewalt können Scham- und Schuldgefühle auslösen. Überlebende können das Trauma verinnerlichen, indem sie sich für ihre vermeintliche Rolle bei dem Ereignis schämen oder Schuldgefühle wegen der während des Ereignisses unternommenen oder unterlassenen Handlungen empfinden.
  3. Elterliche und familiäre Dynamiken: Das Aufwachsen in einem Umfeld, in dem ein Kind ständig kritisiert wird, in dem es mit anderen verglichen wird oder in dem ihm das Gefühl vermittelt wird, dass es die Erwartungen nie erfüllen kann, kann zu verinnerlichten Schamgefühlen führen.
  4. Kulturelle und gesellschaftliche Normen: Gesellschaften und Kulturen haben tief verwurzelte Normen und Werte. Ein Verstoß gegen diese kann zu Scham- und Schuldgefühlen führen. Menschen mit sehr konservativem Hintergrund können sich zum Beispiel sehr schämen, wenn sie sich nicht an die erwarteten Geschlechterrollen halten oder kulturelle Tabus brechen.
  5. Mobbing und öffentliche Demütigung: Wenn man ständig gemobbt, lächerlich gemacht oder gedemütigt wird, vor allem in der Öffentlichkeit, kann man sich wertlos fühlen (Scham) und das Gefühl haben, dass man sich diese Behandlung selbst zuzuschreiben hat (Schuld).
  6. Religiöse Überzeugungen: Einige religiöse Lehren können, insbesondere wenn sie falsch interpretiert oder als Strafe gelehrt werden, Angst und Gefühle der Unwürdigkeit oder Schuldgefühle wegen vermeintlicher Sünden hervorrufen.

Traumatische Scham- und Schuldgefühle können, wenn sie unbewältigt bleiben, zu einer Kaskade von psychologischen und emotionalen Störungen führen. Das Gewicht dieser Emotionen kann überwältigend werden und sich auf die psychische Gesundheit, das Verhalten und das allgemeine Wohlbefinden des Einzelnen auswirken. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Erkrankungen aufgeführt, die durch unbewältigte traumatische Scham- und Schuldgefühle entstehen können:

  1. Posttraumatische Belastungsstörung: Überlebende eines Traumas können eine PTBS entwickeln, insbesondere wenn sie sich mit Schamgefühlen (z. B. „Ich hätte mich wehren sollen“) oder Schuldgefühlen (z. B. „Ich hätte sie retten können“) auseinandersetzen. Diese Emotionen verstärken die traumatischen Erinnerungen, was zu Rückblenden, erhöhter Erregung, Vermeidung von traumabezogenen Reizen und verstärkten negativen Veränderungen der Stimmung und der Kognition führt.
  2. Depressionen: Tief verwurzelte Scham- und Schuldgefühle können zu den Kernsymptomen der Depression beitragen. Die verinnerlichte Überzeugung, „schlecht“ oder „falsch“ zu sein, steht im Einklang mit depressiven Gedanken der Wertlosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Wenn eine Person ständig über diese negative Selbstwahrnehmung nachdenkt, kann sie eine durchdringende Traurigkeit, Lethargie und ein Desinteresse am Leben erleben. Ihr Blick in die Zukunft wird düster, und sie sehen möglicherweise keinen Ausweg aus ihrem emotionalen Schmerz.
  3. Dissoziative Störungen: Intensive Scham- und Schuldgefühle können manchmal zu Dissoziation führen – einer mentalen Flucht vor einer Realität, die als unerträglich empfunden wird. Dissoziative Störungen äußern sich in einer Loslösung von der Umwelt, Amnesie oder sogar der Schaffung mehrerer Identitäten als Abwehrmechanismus.
  4. Angstzustände: Die ständige Sorge, „bloßgestellt“ zu werden, oder die Angst, ein traumatisches Ereignis erneut zu erleben, kann sich zu Angststörungen ausweiten. Soziale Ängste können sich beispielsweise aus der Angst vor öffentlicher Scham entwickeln, während generalisierte Ängste aus der ständigen Sorge vor möglichen Fehlern entstehen können, die zu Schuldgefühlen führen.
  5. Zwangsneurosen (kurz: OCD): Schuldgefühle, vor allem wenn sie irrational oder unverhältnismäßig sind, können zu zwanghaftem Verhalten führen, um die Not zu lindern. Zum Beispiel könnte jemand immer wieder überprüfen, ob er den Herd ausgeschaltet hat, weil er sich schuldig fühlt, weil er möglicherweise Schaden verursacht hat.
  6. Ess-Störungen: Scham im Zusammenhang mit dem Körperbild oder dem Selbstwertgefühl kann sich in verzerrten Essgewohnheiten äußern. Zum Beispiel kann man Essen als eine Form der Bestrafung (Binge-Eating) oder Kontrolle (Restriktion) verwenden, um mit Gefühlen der Unzulänglichkeit oder Schuld fertig zu werden.
  7. Störungen durch Substanzkonsum: Die betäubende Wirkung von Substanzen kann vorübergehend Erleichterung von den emotionalen Turbulenzen von Scham und Schuldgefühlen verschaffen. Im Laufe der Zeit kann dies zu einer verstärkten Abhängigkeit von Drogen oder Alkohol führen und den Weg in die Sucht ebnen. Diese Substanzen bieten eine flüchtige Fluchtmöglichkeit, verschlimmern aber auf lange Sicht oft die Gefühle.
  8. Vermeidende Persönlichkeitsstörung: Chronische, verinnerlichte Scham kann sich als Überempfindlichkeit gegenüber Ablehnung oder Kritik äußern. Die Betroffenen können Muster der sozialen Vermeidung entwickeln, weil sie Urteile oder weitere Erfahrungen fürchten, die ihre Schamgefühle verstärken könnten.
  9. Selbstverletzung und Selbstmordgedanken: Der Schmerz der traumatischen Scham- und Schuldgefühle kann so stark werden, dass die Betroffenen sich selbst verletzen, um ihre emotionale Notlage zu überwinden. In extremen Fällen kann der Wunsch, diesen Gefühlen zu entkommen, zu Gedanken führen, das eigene Leben zu beenden.
  10. Geringes Selbstwertgefühl: Der Kern der traumatischen Scham ist der Glaube an die eigene Unzulänglichkeit oder Unvollkommenheit. Im Laufe der Zeit untergräbt dies das Selbstwertgefühl, was zu Selbstzweifeln, verstärkter Selbstkritik und einem verminderten Gefühl von Fähigkeiten oder Wert führt.
  11. Beeinträchtigte Beziehungen: Scham und Schuldgefühle können zwischenmenschliche Beziehungen belasten. Die Betroffenen könnten geliebte Menschen von sich stoßen, weil sie befürchten, dass sie beurteilt oder als „fehlerhaft“ angesehen werden. Dies kann zu Isolation, Misstrauen und Konflikten in Beziehungen führen.

Die Überwindung und Heilung von traumatischen Scham- und Schuldgefühlen erfordert einen vielschichtigen Ansatz. Der Weg dorthin ist zwar sehr persönlich und kann von Person zu Person unterschiedlich sein, doch haben sich einige Schlüsselstrategien als wirksam erwiesen.

  1. Bilden Sie sich weiter: Das Verständnis der Natur traumatischer Scham- und Schuldgefühle kann sehr ermutigend sein. Die Lektüre von Büchern, die Teilnahme an Workshops oder das Anhören von Vorträgen von Fachleuten können Einblicke und Hilfsmittel zur Bewältigung dieser Gefühle vermitteln.
  2. Setzen Sie Grenzen: Wenn Scham- und Schuldgefühle auf bestehende Beziehungen oder Umgebungen zurückzuführen sind, ist es wichtig, Grenzen zu setzen oder sich, wenn nötig, aus toxischen Situationen zu entfernen.
  3. Üben Sie Selbstfürsorge: Beschäftigen Sie sich mit Aktivitäten, die das Wohlbefinden, die Entspannung und das Selbstwertgefühl fördern. Dazu können Hobbys, Sport, künstlerische Aktivitäten oder einfach Zeit für sich selbst gehören.
  4. Selbstmitgefühl und Achtsamkeit: Selbstmitgefühl zu kultivieren bedeutet, sich selbst mit der gleichen Freundlichkeit und dem gleichen Verständnis zu behandeln, wie man es bei einem engen Freund tun würde. Achtsamkeitspraktiken, wie z. B. Meditation, können auch dazu beitragen, dass der Einzelne in der Gegenwart verankert ist und weniger über vergangene Ereignisse nachdenkt.
  5. Tagebuch schreiben: Schreiben kann ein therapeutischer Weg sein, um Gefühle zu verarbeiten. Die Reflexion von Scham- und Schuldgefühlen durch das Führen von Tagebüchern ermöglicht die Selbsterforschung und ein klareres Verständnis der eigenen Gefühle.
  6. Scham-Narrativ in Frage stellen: Stellen Sie negative innere Dialoge aktiv in Frage und formulieren Sie sie neu. Anstatt Gedanken wie „Ich bin schlecht“ wiederzukäuen, sollten Sie sie in eine genauere und mitfühlendere Perspektive umwandeln, z. B. „Ich habe mit dem, was ich damals wusste, das Beste getan“.
  7. Unterstützungssysteme aufbauen: Sich mit unterstützenden Freunden, Familienmitgliedern oder Selbsthilfegruppen zu umgeben, kann einen großen Unterschied ausmachen. Diese Netzwerke bieten Bestätigung, Verständnis und einen sicheren Raum, um Gefühle auszudrücken.
  8. Vermeiden Sie Alkohol und Drogen: Drogen können zwar vorübergehend schmerzhafte Emotionen lindern, verschlimmern aber auf lange Sicht oft die Scham- und Schuldgefühle.

Es hat sich gezeigt, dass verschiedene therapeutische Methoden wirksam sind, um traumatische Scham- und Schuldgefühle anzusprechen und zu behandeln. Jede Therapie bietet einzigartige Techniken und Ansätze, die dem Einzelnen helfen, diese intensiven Gefühle zu verarbeiten, zu verstehen und zu heilen. Häufig führt eine Kombination von Therapien oder ein maßgeschneiderter Ansatz zu den besten Ergebnissen. Die Beratung durch einen Psychologen kann bei der Auswahl des am besten geeigneten Therapieansatzes helfen.

  1. Kognitive Verhaltenstherapie (kurz: KVT): Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine zielgerichtete Kurzzeittherapie, die darauf abzielt, schädliche Gedankenmuster und Verhaltensweisen zu erkennen und zu ändern. Durch KVTlernen die Betroffenen, Auslöser und die damit verbundenen negativen Denkmuster zu erkennen, die Scham- und Schuldgefühle verstärken. Durch das Hinterfragen dieser Verzerrungen (z. B. „Ich bin wegen meiner früheren Handlungen wertlos“) können die Betroffenen gesündere Reaktionen und Bewältigungsmechanismen entwickeln.
  2. Dialektisch-behaviorale Therapie (kurz: DBT): DBT ist eine Form der kognitiven Verhaltenstherapie, die den Schwerpunkt auf den psychosozialen Aspekt der Behandlung legt. DBT bietet ein Kompetenztraining, bei dem die Klienten etwas über Emotionsregulierung, Belastungstoleranz, zwischenmenschliche Effektivität und Achtsamkeit lernen. Diese Fähigkeiten können besonders hilfreich sein, um überwältigende Emotionen, die mit Scham und Schuldgefühlen verbunden sind, zu bewältigen.
  3. Eye Movement Desensitization and Reprocessing (kurz: EMDR): EMDR ist ein stufenweiser, gezielter Ansatz zur Behandlung traumatischer und anderer negativer Lebenserfahrungen. Während der EMDR-Sitzungen leiten die Therapeuten die Klienten an, traumatische Erinnerungen wieder aufzurufen, während sie sie mit bestimmten Augenbewegungen anleiten. Diese bilaterale Stimulation hilft dem Gehirn bei der Verarbeitung traumatischer Ereignisse und ermöglicht es dem Einzelnen, diese Erinnerungen ohne die intensive emotionale Belastung zu integrieren.
  4. Akzeptanz- und Commitment-Therapie (kurz: ACT): ACT kombiniert Aspekte der Achtsamkeit und der Verhaltenstherapie. ACT hilft Menschen, ihre vergangenen Handlungen und Gefühle zu akzeptieren, sie im gegenwärtigen Moment zu verankern und sie zu wertebasiertem Handeln anzuleiten. Sie verlagert den Schwerpunkt von der Schmerzvermeidung auf das Engagement für Werte.
  5. Somatische Therapien: Bei diesen Therapien wird anerkannt, dass Traumata im Körper gespeichert sind, und es werden körperzentrierte Ansätze zur Heilung verwendet. Techniken wie tiefe Atmung, Erdungsübungen und angeleitete körperliche Bewegungen helfen, traumabedingte Spannungen zu lösen. Dadurch können die mit Scham und Schuldgefühlen verbundenen körperlichen Empfindungen direkt reduziert und die emotionale Regulierung verbessert werden.
  6. Mitgefühlsfokussierte Therapie (kurz: CFT): Die CFT zielt darauf ab, das Mitgefühl des Einzelnen für sich selbst und andere zu entwickeln. Mithilfe von Übungen, Visualisierungen und anderen Techniken lernen die Teilnehmer, einen freundlichen inneren Dialog zu führen und Selbstkritik durch Selbstmitgefühl zu ersetzen.
  7. Gruppentherapie: Bei dieser Therapieform wird eine Gruppe von Menschen unter der Leitung eines professionellen Therapeuten behandelt. Das Teilen und Anhören von Geschichten in einer Gruppe kann Scham- und Schuldgefühle normalisieren und ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Verständnisses fördern. Sie durchbricht die Isolation, die oft mit traumatischer Scham einhergeht.
  8. Narrative Therapie: Bei diesem Ansatz werden die Probleme als von der Person getrennt betrachtet, was es dem Einzelnen ermöglicht, seine Probleme zu externalisieren. Indem sie sich von ihren Schuld- oder Schamgefühlen trennen („Ich habe einen Fehler gemacht“ im Gegensatz zu „Ich bin ein Fehler“), können sie ihre Lebensgeschichte auf eine stärkere und mitfühlendere Weise umschreiben.
  9. Bindungsorientierte Therapie: Diese Therapieform konzentriert sich auf zwischenmenschliche Beziehungen und Bindungsmuster, die in der frühen Kindheit entstanden sind. Das Erkennen und Aufarbeiten früher Bindungsverletzungen kann dem Einzelnen helfen, die Wurzeln seiner Scham und Schuld zu verstehen. Diese Einsicht, verbunden mit korrigierenden emotionalen Erfahrungen in der Therapie, fördert die Heilung.
  10. Kunst- oder Musiktherapie: Kreativtherapien bieten nonverbale Möglichkeiten zur Erforschung und zum Ausdruck von Gefühlen. Durch kreativen Ausdruck können Menschen ihre Scham- und Schuldgefühle symbolisch kommunizieren, verarbeiten und transformieren. Der Akt des Schaffens selbst kann eine Quelle der Ermächtigung und Heilung sein.

  1. Trauma und Scham – Traumaheilung Verfügbar unter:https://traumaheilung.de/trauma-und-scham/
  2. Gründe für Scham bei Komplex Trauma – dis-sos  Verfügbar unter: https://www.dis-sos.com/gruende-fuer-scham/
  3. Kindheitstrauma: toxische Scham und cPTBS verstehen und überwinden  Verfügbar unter: https://www.praxis-psychologie-berlin.de/kindheitstrauma-toxische-scham-und-cptbs-verstehen-und-ueberwinden/
  4. Scham und Schweigen: Die neun Geheimnisse, die uns am meisten quälen – Spektrum der Wissenschaft Verfügbar unter: https://www.spektrum.de/wissen/scham-und-schweigen-die-neun-geheimnisse-die-uns-am-meisten-quaelen/1660746
  5. Schamkrankheiten – toxische Scham: Ich schäme mich für mich  Verfügbar unter: https://www.die-inkognito-philosophin.de/blog/schamkrankheiten 
  6. Scham – ihre Bedeutung für deine Entwicklung  Verfügbar unter: https://traumaheilung.de/scham-bedeutung-entwicklung/ 
  7. Toxische Scham und Perfektionismus Verfügbar unter: https://beziehung-in-balance.de/toxische-scham-und-perfektionismus/ 
  8. Dolezal L, Gibson M. Beyond a trauma-informed approach and towards shame-sensitive practice. Humanit Soc Sci Commun. 2022;9:214. Published 2022 Jun 24. doi:10.1057/s41599-022-01227-z Verfügbar unter: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7612965/
  9. Matos M, Pinto-Gouveia J, Gilbert P. The effect of shame and shame memories on paranoid ideation and social anxiety. Clin Psychol Psychother. 2013;20(4):334-349. doi:10.1002/cpp.1766 Verfügbar unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22290772/
  10. Stotz SJ, Elbert T, Müller V, Schauer M. The relationship between trauma, shame, and guilt: findings from a community-based study of refugee minors in Germany. Eur J Psychotraumatol. 2015;6:25863. Published 2015 Jun 22. doi:10.3402/ejpt.v6.25863  Verfügbar unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26105045 
  11. Matos M, Pinto-Gouveia J. Shame as a traumatic memory. Clin Psychol Psychother. 2010;17(4):299-312.  doi:10.1002/cpp.659 Verfügbar unter:  https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19911430/

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